Dorsch – Bild (1)

Noch mehr als beim Barsch gilt dass es wohl kaum einen kleinen bis mittelgroßen Kunstköder gibt der bei gegebener Gelegenheit noch keinen Dorsche gefangen hat. Allerdings sind sich erfahrene Küstenangler darin einig dass Dorsche extrem heikel sein können. Dies wird jedoch gerne ignoriert. Es heißt dann sie wären halt nicht da, es wäre zu warm, zu hell, zu ruhig etc.

Mit Spinnerjigs und Deciever auf Dorsch

Kajakangler sind meist auch Dorschangler. Wenn man einem Solchen zum ersten mal einen Haarjig in die Hand drücke empfehlen wir ihm gewöhnlich diesen an der „toten Rute“ auszuprobieren. Das ist unter Kajakanglern ein fester Begriff: Der Jig wird bis kurz über den Grund abgelassen und die Rute dann in den Halter gesteckt. Die Bewegung des Bootes ist absolut ausreichend den Köder sanft zu animieren. Harte Ruten fischen oft sogar schlechter als weiche da sie zu heftige Bewegungen übertragen. An der aktiven Rute fängt der Haarjig zwar auch sehr gut, die meisten Angler „überfischen“ ihn aber. Sie zupfen und lupfen als wäre es ein Gummifisch der eine Mindestgeschwindigkeit bräuchte. Das ist beim Haarjig jedoch nicht der Fall.


 

Der Deceiver Jig hat sich auf dem Dorschkutter dadurch hervorgetan dass er Zitat: „ kontinuierlich, keine Fehlbisse, alle über 55cm..“ fängt. Er ist nach allem, was wir von Kunden gehört habe die ideale Antwort auf die Tages-Fangquote, zumal das Zurücksetzen knapp maßiger 35cm-40cm Fische immer problematischer wird und die Berufsfischerei sogar fordert das für sie geltende Rückwurfverbot noch kleinerer Dorsche auch auf Angler auszuweiten.

Er wird ruhig über den Grund gleiten gelassen, mit gelegentlichem Ablegen. Ein Tip zur Farbwahl: Dorsche scheinen zwischen hellen Schwarmfischen und schmuddeligem Grundgetier zu unterscheiden. Bei Freiwasserpilkern und Jigs die man unter einem Heringsschwarm anbietet sollte man daher helle, fischige Töne wie Chartreuse oder Kombinationen mit Weiß bevorzugen. Je konzentrierter man am Grund fischt desto besser sind orange- und brauntöne, aber auch Schwarz/Rot. Im Flachwasser ist es Lichtabhängig – bei warmem Wasser und guter Sicht können dezente Muster punkten, in kaltem Wasser und in der Dämmerung die knalligen Fluo-Klassiker wie Chartreuse und Schwarz-Rot.

Das gesamte Spektrum an Pilkern, Tailspinnern und anderen Haarjigs fängt natürlich auch seinen Fisch. Vor allem der Knurrhahn ist als weit werfender, stark vibrierender Suchköder im Hafen oder vom Kleinboot sehr effektiv auf Dorsch, ebenso Flatterjig und Zinn/Blei-Sprotte. Der Flatterjig sollte, sofern nicht horizontal eingeholt, ohne Beifänger gefischt werden da seine Balance darunter leidet. Dem Knurrhahn macht das nichts, er reagiert sogar besser auf einen gebremste Absinkphase und neigt dann weniger zu Verwicklungen.
Tagsüber in Ufernähe kann man oft beobachten dass Dorsche sehr wählerisch sind. Vor allem die Ködergröße ist dann ausschlaggebend. Ein kleiner dezenter Zinnpilker wie die 5cm kurze 16gr Zinnsprotte kann im September Wunder wirken.

Der Truttator Blinker ist sehr gut für die Strand- und Hafenangelei geeignet. Vor allem die 20gr Version läßt sich auch gut Jiggen.

Ebenfalls sehr gut für die Hafenangelei ist der größere 14gr Tip-Up Jig in Firetiger und Schwarz-Rot sowie die Kaninchen-Hairbaits. Nur das Dropshotten hat schlechte Resultate gebracht; der Köder sollte in jedem Fall zügig den Grund anstreben und nicht darüber schweben bleiben – das mag der Dorsch seltsamer weise nicht.

Die Wattwurm- und Flunderjigs sind excellente Dorschköder. Da der Dorsch in ihnen fressende Plattfische sieht nimmt er sie auch wenn er auf Fischnahrung eingestellt ist. Sie fangen also auch deutlich bessere Fische über 60cm die tagsüber in klarem Wasser andere Naturködermontagen ignorieren und Buttlöffel direkt angreifen ohne gehakt zu werden. Dabei fasst der Haken immer vorne in der Lippe. Kein Fisch wird verangelt!

Besonders spannend ist das Street-Fishing bei Nacht in den Sportboothäfen – sofern erlaubt bzw. geduldet. Oft kommen gute Dorsche ca. 2h nach Sonnenuntergang in die Häfen und lassen sich mit leuchtenden Wattwurmjigs fangen. Dabei kann man in wenigen Stunden Ergebnisse erzielt die manche Kutterfahrt in den Schatten stellen. Die Jigs werden dabei sehr viel langsamer geführt, auch mal eine Weile liegen gelassen, und bis direkt vor die Spundwand ausgefischt.