Propeller Jigs – Bild (1)

Als Frank buchholz begann, sich fürs Jigcrafting alter Schule zu interessieren, war das erste wirklich Neuartige, das ihm ins Auge stach, der sogenannte „Boolie“, eine englische Wortschöpfung aus „Woolie“ für Wolle und „Boobies“ für die beiden grossen Kugeln – Jigkopf und Perle. Die Amis fischen damit UL im 1gr Bereich, vornehmlich auf „rainbow stockers“, aber auch Bachforelle. Das war mangels Forellenbach und P&T-Affinität erstmal nichts für ihn, daher hat er sich zunächst ein 3,5gr Sandaalmuster für die Ostsee gebaut. Der erste Feldversuch vom Kajak verlief so erfolgreich, dass er an dem Tag beschloss, sich damit ernsthaft beruflich zu beschäftigen.

Propeller Jigs

Inzwischen ist durch die P&T - Spoon-Welle echtes UL zum Mainstream geworden. 1000er Rollen, die früher Ladenhüter waren, gehen weg wie warme Semmeln und jeder kleine Höker führt Ruten unter 3gr. Wurfgewicht. Die Zeit ist Reif für Boolies in ihrer ursprünglichen Form. Wir hatten das Glück, ein paar Originale vom Erfinder des Boolies, „Jigger John“ McKean (Surefirejigs.com), gegen europäische Spiros und ein paar eigene Muster tauschen zu können. John verwendet recht steife Wolle. Die funktioniert zwar auch bei uns, aber er meint die Anregung, weiches Tanuki zu verwenden, hätte ihm zu besseren Fängen verholfen. Und von der Möglichkeit sogar 1/64er Boolies mit 10-15gr Spiros quer über die Staustufe zu schicken war er total begeistert – aber das nur am Rande...

Propeller Jigs

Wir haben P&T Veteran Nils Becker u.a. das Original als auch ein paar eigene Muster zum Testen geben können. Im direkten Vergleich zu Spoons fingen sie vor allem bessere Fische. Außerdem war zu beobachten dass sie bei starkem Angeldruck, wenn die Fische schon ein paar Spoons gesehen hatten, auch durchaus mehr Frequenz brachten. Vier Mann vier Ecken - auch einen Forellenteich kann man „verblinkern“.

Wir haben uns zunächst auf die gängigen Farben und 2 bewährte Muster beschränkt – Hakengröße #6 und zwei Kopfvarianten 1. Bleifreier Kopf mit kleinem Propeller (s) 1,5gr sowie gepulverter Bleikopf mit mittlerem Propeller 2gr. Am erfolgreichsten war bislang Bleifrei „dirty silver“ Grau.

Die größeren Propellerjigs, vor allem der Fransenjig, sind mit ihrer dezenten Aktion extrem vielseitige Köder. Großforelle, Dorsch, Barbe, Barsch, Hecht, Tropenfische... der Tauwurm unter den Kunstködern. Sie werden geführt wie Bleikopfspinner, d.h. eher ruhig eingeleiert und ab und zu abstürzen lassen. Die Schnur darf und soll dabei gerne schlaff durchhängen. Der Fisch schlägt meist in dem Moment zu wenn man den Köder wieder abfängt.