Slip Jig – Bild (1)

Dass man mit einem Forellenzopf oder „Haarwaschl“ Fische fängt ist nicht neu. Mir waren die Dinger immer suspekt denn ich hatte keine Ahnung wie sie traditionell hergestellt werden. Ich fand die unlackierten Bleiköpfe unansehnlich und das verwendete Rehhaar viel zu steif. Vom Meerforellenfischen bin ich es gewohnt möglichst weich fließendes Material zu verwenden. Also habe ich mir eine Gußform bestellt mit der ich umgehen kann und die Körper aus hochwertigem Schwingenmaterial gebunden wie es für Lachs-Tubenfliegen verwendet wird.

Slip Jig – Meerforelle mit Slip Jig
Meerforelle mit Slip Jig

Das Muster hat an der Sieg auf Bachforelle und Döbel so übel abgeräumt dass ihm ein ausführlicher Artikel in der Mai/Juni Ausgabe 2016 des „Raubfisch“ gewidmet wurde: Der Slip Jig. Dass nach so einem Beitrag inkl. Video anschließend viele Bestellungen bei mir eingehen würden hatte ich erwartet. Was ich nicht erwartet hatte war das Volumen an NACH-bestellungen: 10 Exemplare derselben Ausführung waren nicht unüblich und haben meinen Betriebsablauf zeitweise ganz schön durcheinander gewirbelt. Einer dieser Kunden erzählte mir am Telefon bei ihm würden wg. der Kormorane nur große, ausgesprochen vorsichtige Forellen besetzt (3-4kg!) und er hätte mit den Jigs in wenigen Tagen 8 davon gefangen.

Ich selbst habe damit mangels Bachforellengewässer nur wenige Male in Norwegen (Gaula und Dalsfjord) gefischt wo sehr hübsche, aber nicht sehr große Forellen beißen – es war sowohl im Freiwasser als auch in den Fließstrecken mit Abstand der erfolgreichste Köder den ich mit hatte. Im eigentlichen Bach ist es empfehlenswert ihn auch mal am Grund abzusetzen, ansonsten lasse ich ihn zügig durchs Wasser hüpfen und ab und zu steil abrauschen.

Die drehrunden Bleizäpfchen habe ich inzwischen gegen eine modifizierte Ultra-Minnow-Jig- Form getauscht und gieße die Köpfe aus blankem Zinn. Das sieht besser aus, ist einfacher zu trimmen und besser für die Umwelt. Der Köder ist ca. 5-6cm lang und in 2,5 und 5gr erhältlich.

Ein Ausschlag gebender Punkt für den Erfolg ist die Hakenposition weit hinten im Schwanz des Köders wo er auch vorsichtige Anfasser verwandelt. In der Packung liegt ein Einzelhaken und ein Stückchen Schlauch bei. Man kann jedoch auch Stopper oder eine Hakenschlaufe verwenden. Das ist eine Flucht aus zwei kleinen Haken die sehr sicher und schonend fasst. Sie ist leicht selbst gemacht, aber auch bei mir im Shop erhältlich.

Durchläufer sind nicht jedermanns Sache, deshalb gibt es auch eine „Swingtail“-Version mit schwingend montiertem Einzelhaken. Dessen Öse läßt sich aufbiegen und der Haken kann ersetzt oder gegen eine Hakenschlaufe ausgetauscht werden.