Welche Vorteile bietet der Wirbelhaken und wie tausche ich einen aus? Hier erfahrt ihr mehr.

Einen Haken an einem Wirbel zu befestigen hat 2 Vorteile:

Zum einen kann der Haken sich nicht mit dem Blinker verkanten und dem Fisch als Hebel dienen. Das liegt auf der Hand. Viel wichtiger ist jedoch die Auswirkung auf das Köderspiel. Viele Meerforellenblinker -praktisch alle mit geradem Profil, nicht jedoch geschwungene Formen (Möre Silda etc.) - fangen an zu drehen („Spin“) wenn man einen Pause („Stop“) einlegt. In dem legendären dänischen Video „Geheimnisse der Meerforelle 1“ wurde in diesem Zusammenhang der Begriff „Spin-Stop“ geprägt, also das Anhalten des Blinkers um ihn rotieren zu lassen. Entgegen der landläufigen Meinung ist es dabei unerheblich ob es sich um einen Durchlauflbinker handelt oder einen mit Öse.

Durchlaufblinker drehen praktisch alle da sie konstruktionsbedingt ein gerades Profil haben – der eingegossene Draht für den Schnurkanal muss schliesslich gezogen werden. Ein rotierender Duchlaufblinker übt so viel Reibung auf das Vorfach aus dass er den Haken mit dreht. Ein Blinker mit Öse hingegen wird die Schnur solange verdrehen bis er einfach die Richtung ändert. In der Praxis macht das keinen Unterschied, der festmontierte „Snaps“ z.B. dreht hervorragend.

Worauf es bzgl. der Spin-Stop-Rotation tatsächlich ankommt ist - neben der Formgebung - die Frage ob und was für ein Haken mitgedreht werden muss. Ohne Haken dreht sogar ein plumper Dorschpilker, mit einem übergroßen Drilling hingegen wird man selbst den Snaps lähmen. Hier kommt der Wirbel ins Spiel: er entkoppelt den Haken vom Köder welcher daraufhin fast so gut dreht als wäre er ohne Haken.

Ein weiterer Vorteil liegt darin daß ein so entkoppelter Haken sich mit dem Bogen nach unten und der Spitze nach oben ausrichtet. Das vermeidet Hänger und erlaubt mehr und längere Spin-Stops auch in Hängerträchtiger Umgebung.

Ob mit Wirbel, Solid- oder speziellem Sprengring - Haken an Durchlaufködern sollten IMMER frei schwingen und NIEMALS fest eingeknotet werden. Wenn der Knoten verrutscht und der Haken schräg absteht wird er den Lauf erheblich beeinträchtigen. Gummi-Stopperperlen können einen ähnlichen Effekt haben und gehören daher nicht ans Hakenende des Köders.

Für die Wirbelmontage gibt es zwei Möglichkeiten. Zum Einen sogn. „Open eye Siwash“ Haken. Diese werden mit einem offenen Öhr ausgeliefert das man einfach auf Wirbel, Ring o.ä. quetschen kann. Das ist in Deutschland unüblich, daher sind diese Haken hier kaum erhältlich.

Die andere Möglichkeit sind Kunstköder-Einzelhaken mit besonders grossem Öhr für die Verwendung in Sprengringen. Diese großen Öhre lassen sich leicht mit einer Sprengringzange etwas öffnen. Wenn man Wirbel oder Ring vorher auf den Haken gezogen hat muß man das Öhr nicht dauerhaft aufbiegen sondern kann ihn durchrutschen lassen während man das Öhr kurz aufbiegt ohne es dauerhaft zu verformen.